Podiumsdiskussion zum Thema Amflora in Röbel
Die Ernte der Genknollen Amflora in Zepkow ist abgeschlossen. „Es ist aber äußerst unwahrscheinlich, dass alle Kartoffeln aus der Erde geholt worden sind“, gibt Claudia Schulz, agrarpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Bedenken. Es bleibe immer etwas zurück. „Das zeigt auch klar der Amflora-Versuchsanbau in den vergangenen Jahren im Land. Trotz Winter und Herbizideinsatz gab es Durchwuchs auf den Flächen. 2008 beispielsweise wuchsen Amflora-Kartoffeln völlig unkontrolliert zwischen der nachfolgenden Maiskultur“, erklärt Claudia Schulz von den Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern.
Auch wenn es mehr mit Profitinteressen als mit wirklicher Einsicht zu tun habe, begrüßt sie die Aussage von Karl-Heinz Niehoff, auf dessen Feldern Amflora angebaut wurde, dass er künftig auf eine weitere Auspflanzung der Genkartoffel verzichtet. „Nur wenn Bauern wie Niehoff es ablehnen, Agrogentechnik-Pflanzen anzubauen, bekommen Unternehmen wie BASF Gegenwind“, so Claudia Schulz. Zudem sei Landwirtschaftsminister Backhaus weiterhin in der Pflicht, endlich eine klare Linie für ein gentechnikfreies Mecklenburg-Vorpommern vorzugeben und als ersten Schritt die landeseigenen Flächen gentechnikfrei bewirtschaften zu lassen. Dies wäre, wie auch das längst überfällige Amflora-Anbauverbot auch in Deutschland, ein wichtiges Signal. „Die Ereignisse in Schweden haben gezeigt, dass es keinen sicheren Anbau gibt. Es müssen endlich Konsequenzen daraus gezogen werden“, argumentiert Claudia Schulz.
Am Donnerstag überzeugt sich Cornelia Behm aus der Bundestagsfraktion der Bündnisgrünen auf dem Acker bei Zepkow vor Ort über den aktuellen Zustand des Amfloraanbaufeldes. Im Anschluss findet ab 18 Uhr in der Alten Synagoge in Röbel eine Podiumsdiskussion zum Thema „Amflora: Die Stärke der Müritz? Kartoffelanbau und politische Verantwortung“ statt. Die Veranstaltung gehört zu der Infotour der Grünen Bundestagsfraktion zum Thema „Ohne Gentechnik!“.