Arbeitsmarktdaten deuten auf drohende Verschlechterung der Lage hin

Jochen Schulte: Wachstum nur im Niedriglohnbereich

Der arbeitnehmerpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte, äußerte sich heute zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten:

„Als positiv ist festzuhalten, dass die Arbeitslosenquote für Dezember 2009 mit landesweit 13,1 % noch immer die niedrigste seit 1991 ist. Allerdings gibt es auch ernstzunehmende Indikatoren für eine Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt in unserem Land: so hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Vormonaten weiter abgeschwächt und gleichzeitig ist ein Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze festzustellen.

Mecklenburg-Vorpommern ist aufgrund seines immer noch viel zu geringen Exportanteils an der Gesamtwirtschaftsleistung in den vergangenen Monaten weniger hart von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise getroffen worden. Aber zugleich fehlen nun auch die notwendigen Anreize für ein wirtschaftliches Wachstum von außen. Umso wichtiger ist es daher, die Binnenkaufkraft in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern. Dies wird jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein, solange große Teile der Beschäftigten nicht von ihrem Einkommen leben können.

Über die grundlegende wirtschaftliche Schwäche des Landes kann auch die Wachstumsstärke einzelner Bereiche, wie etwa des Dienstleistungsbereichs, nicht hinweg täuschen. In diesen Bereichen arbeiten vorrangig Frauen, was sich auch in dem Rückgang der arbeitslos gemeldeten Frauen im Vergleichszeitraum von 47,9 Prozent auf 44,3 Prozent niederschlägt. Gerade in diesen Bereichen ist aber der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten besonders hoch!“