Arbeitsmarkt bleibt angespannt – Beschäftigte im Tourismus stärken

Nach Ansicht der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Regine Lück, sind 130 800 offiziell gemeldete Erwerbslose wahrlich kein Grund, daran irgendetwas Positives zu sehen.

„Das ist eine sehr große Zahl, hinter denen Schicksale von Menschen mit ihren Familien stehen“, erklärte sie am Donnerstag. Zur offiziellen Statistik kämen darüber hinaus Tausende Beschäftigte, die in unserem Land unter äußerst prekären Bedingungen arbeiten müssten.

„Der Arbeitsmarkt ist alles andere als in Ordnung“, sagte Frau Lück. Nach Angaben der Bundesagentur ist der erhebliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen von 14,8 Prozent gegenüber dem Vormonat dem Winter und insbesondere der Beschäftigungslage in der Tourismusbranche geschuldet. „Es bietet sich geradezu an, die zusätzlichen Einnahmen aus der abgesenkten Mehrwertsteuer im Beherbergungsgewerbe im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den touristischen Unternehmen zu nutzen“, sagte Frau Lück.

Neben der Anhebung der oft viel zu niedrigen Löhne müsse auch in die Überbrückung von tourismusschwachen Zeiten investiert werden. Mit Weiterbildungsangeboten könnten Entlassungen bis zum folgenden Saisonbeginn vermieden werden, die sogar durch die Bundesagentur gefördert

werden. „Die Hoffnung, dass die Entlassenen im Winter in die Alpenländer ziehen, aber im Sommer wieder zu den schlechteren Arbeits- und Lohnbedingungen im Land zurückkehren, wird sich als trügerisch erweisen.“

Claudia Schreyer