Anklamer Polizei appelliert an Vernunft bei Silvesterfeuerwerk

Erste Briefkästen wurden bereits gesprengt

Der Böllerverkauf hatte noch gar nicht begonnen, da wurden in dieser Woche im Landkreis Vorpommern-Greifswald schon erste Briefkästen gesprengt oder Knaller von Balkonen geworfen. Leider kein Einzelfall, denn Briefkästen, Müllcontainer, Telefonzellen oder Hausflure müssen für die ewig Unbelehrbaren immer wieder als Experimentierfelder für die Wirkungskraft der erstandenen Feuerwerkskörper herhalten.

Wagemutige legen noch eine Schippe auf und funktionieren den Balkon gar zur Startrampe für Raketen um. Das Risiko, dass dabei eine Rakete auf einen anderen Balkon landen könnte, ist ihnen dabei offensichtlich ziemlich egal. In Greifswald musste die Feuerwehr zum Jahreswechsel 2010/2011 mehrfach ausrücken, da Balkonbrände gemeldet wurden. Ein „gut gemeinter Spaß“ kann zudem schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn die in eine Menschenmenge geworfenen Böller laut krachend die Erschrockenen nicht nur aufschreien lassen. Für eine 13-jährige Berlinerin war das im letzten Jahr in Usedom zum Beispiel nicht so lustig, denn sie wurde im Gesicht und am Hals getroffen. Ihr Silvesterabend endete mit Verbrennungen 2. Grades im Greifswalder Klinikum.

Das Silvesterfeuerwerk dürfte dieses Jahr zudem lauter und länger dauern, denn verschiedene Feuerwerke enthalten mehr Explosivmasse und das mit den gültigen Prüfzeichen. Sollte die Gebrauchsanweisung nicht gelesen und/oder gar erheblicher Alkoholgenuss ins Spiel kommen, könnte der Spaß schnell traurig enden.

Die Polizei appelliert daher an die Bürger, mit Feuerwerkskörpern sachgemäß umzugehen, in der Nähe von Krankenhäusern u.ä. Einrichtungen sowie an Schilf gedeckten Häusern ganz auf entsprechendes Feuerwerk zu verzichten als auch den Alkoholkonsum überschaubar zu halten.