Alt und Jung gestalten Greifswalder Stadtteil mit

Auftakt für Seniorenfreizeitanlage

Eine Freizeitanlage für die ältere Generation in Greifswald – sie gehörte ganz oben auf den Wunschzettel der Senioren im Stadtteil Schönwalde II. Seit heute steht am Stadtteilzentrum Schwalbe ein erster Baustein der Anlage – eine von Senioren und Jugendlichen selbst gestaltete Bank.

Inge Möller, André Kalunga Peters und Herta Fischer probieren die selbstgestaltete Bank ausNicht kleckern, sondern klotzen, sagten sich die rüstigen Seniorinnen und Senioren – allesamt über 70 Jahre alt – und griffen selbst zu Säge, Schleifpapier, Pinsel und Farbe. Gemeinsam mit dem Holzbildhauer André Kalunga Peters aus Friedrichshagen entwickelten sie Ideen für eine originelle Bank. Diese sollte nicht nur als Sitzgelegenheit dienen, sondern auch Kinder zum Klettern animieren. „Wir wohnen hier im Stadtteil, also wollen wir ihn auch mitgestalten und uns einbringen“, so die Antwort der 78-jährigen Herta Fischer. Gemeinsam mit sieben Jugendlichen, die die Straßensozialarbeiter vermittelten, setzten die Senioren ihre Idee schließlich im vergangenen Herbst in die Tat um. „Ich halte es für ein tolles Projekt, wir hatten viel Spaß beim Bauen“, so das Fazit des Künstlers: „Die junge Generation hat viel Kraft, die ältere viel Zeit, das passte gut zusammen.“

Als nächstes soll auf dem Gelände ein großes Schachbrett aufgestellt werden, die Figuren haben die Seniorinnen schon gebaut. Auch Boccia oder Federball können sie sich für die  Freizeitanlage gut vorstellen. „Schön wäre noch eine Paar-Golfanlage“, aber dafür fehlt derzeit das Geld“, bedauert Inge Möller (77).

Die Anlage ist ein Ergebnis einer Umfrage, die 2008 im Rahmen des bundesweiten Modellprojektes „Aktiv im Alter“ lief. Damals gaben rund 230 Frauen und Männer über 65 Jahren an, was Ihnen an Ihrem Stadtteil gefällt, was sie vermissen und wie sie ihren Stadtteil künftig mit gestalten wollen. Nach Einschätzung der Senioren gab es zwar gute Einkaufsmöglichkeiten, Busverbindungen und Angebote an bezahlbarem Wohnraum, aber zu wenige Cafes und öffentliche Treffpunkte. Betreut wurde das Projekt durch die Stadtcaritas Greifswald als Träger gemeinsam mit dem Seniorenbeirat und Seniorentrainern.

Andrea Reimann