Allgemeinmedizin schon im Medizinstudium stärken

Die Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns werden immer älter, der demografische Wandel ist in vollem Gange. Nicht nur die Bevölkerung vergreist zunehmend, auch die Hausärzte im Land gehen bald in den Ruhestand.

Nachfolger sind nicht in dem Maße in Sicht, wie sie künftig benötigt werden. „Das Land ist aufgefordert sich diesen Themen zu stellen“, fordert Silke Gajek, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, „ob allerdings mit der Koordinierungsstelle für die allgemeinmedizinische Weiterbildung eine weitere organisatorische Instanz weiterhilft, den kommenden Hausarztnotstand im Land zu dämmen, halte ich für fraglich.“

Eine bessere medizinische Versorgung der Landbevölkerung und in unterversorgten Regionen könne nur gewährleistet werden, wenn die Arbeitssituation der Allgemeinmediziner verbessert wird. „Dafür muss die Allgemeinmedizin im Medizinstudium als erstes gestärkt werden. Außerdem ist es wichtig, die bereits die Ausbildung mit der späteren Tätigkeit im ländlichen Raum zu verknüpfen“, erklärt die Bündnisgrüne. Die Vergütung der Allgemeinmediziner müsse ebenso überarbeitet werden. „Zusätzlich ist es wichtig, dass die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Gesundheitsberufen funktioniert.“ Dabei helfen mobile Ärztestationen, vorhandene medizinische Versorgungszentren müssen ausgebaut werden.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern, dass grundsätzlich alles dafür getan wird, dass das Leben und Arbeiten in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns attraktiver gestaltet wird. Reformen dürfen sich nicht nur auf den ambulanten Sektor beschränken, das zeigt der Ärztemangel in manchen Krankenhäusern. „Es werden mehr Medizinstudienplätze gebraucht und nicht weitere Koordinierungsstellen und Instanzen, die die Verantwortung von links nach rechts schieben“, so Gajek.

Gritta Flau