Alles ist relativ: M-V zum Jahresende 2015

Zwischen üppigen öffentlichen Gehältern und zunehmender Armut


Alles ist bekanntlich relativ. Vor 100 Jahren, genau am 25.November 1915, präsentierte Albert Einstein an der Akademie in Berlin seine abschließende Arbeit zur allgemeinen Relativitätstheorie, die damals wie heute fast niemand so richtig verstand…

Albert Einstein war ein Genie, das Bahnbrechendes leistete, neue Horizonte erreichte, mehr Licht ins geistige Dunkel brachte.

Licht ins Dunkel „öffentlicher Einkommen“

In das Dunkel der jeweiligen öffentlichen „Einkommen“ soll nun ebenfalls mehr Licht gebracht werden. Da die hiesige Landesregierung zu mehr Transparenz bei den Gehälter der kommunalen Firmen animierte, preschte die Landeshauptstadt M-V bereits vor… Und siehe da, die Zahlen, also Gehälter, überraschen. So verdient, nur ein Beispiel, der Geschäftsführer eines städtischen Schweriner Unternehmens sage und schreibe 270000 Euro im Jahr, macht 22500 Euro im Monat.

„Wow!“, kann man da nur sagen. Und das im Not leidenden M-V. Oder doch nicht?! Geht es uns nicht allen „so gut“, wie uns unsere politischen und wirtschaftlichen Eliten gern so nachsagen?!

270000 Euro versus 16900 Euro…

Fakt ist jedenfalls, laut aktueller Info des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern, dass das durchschnittliche jährliche Einkommen pro Einwohner in M-V knapp 16900 Euro beträgt! Diese „Zahl“ liegt damit noch unter dem monatlichen Gehalt des besagten Geschäftsführers…

Und mit wie vielen Euro muß sich ein hoch qualifizierter „beruflicher Rehabilitand“, der ehrenamtlich tätig ist, begnügen?! Mit einer Summe unter 700 Euro monatlich (nachweislich!), von denen dann noch unter anderem Zahlungen für Medikamente und Therapien abgehen. Auch das nur ein Beispiel!

Immer mehr Schweriner Familien brauchen Zuschüsse…

Gerade meldete der NDR zudem, dass immer mehr Familien in Schwerin (und nicht nur dort!) auf kommunale Zuschüsse angewiesen sind, zum Beispiel für das Mittagessen der Kinder in Kita, Schule oder im Hort. Des Weiteren wurden seitens der Stadt 4200 Bildungskarten in Schwerin ausgegeben, für zusätzlichen musischen Unterricht oder für Nachhilfe-Unterricht, eben für eine weitere Bildungsteilhabe der Heranwachsenden. Die Zuschüsse wurden daher von der Stadt Schwerin um 100000 Euro angehoben. Zu Recht!

Flüchtlinge in Zelten…

Es kommen außerdem immer mehr Flüchtlinge, wirkliche Bürgerkriegsflüchtlinge, die aufgrund des blutigen Terrors des IS ihre Heimat verließen – man denke nur an die verfolgten Christen in Syrien und im Irak – auch nach M-V, wie insgesamt nach Deutschland. Und in einigen deutschen Regionen müssen diese – bei Kälte – in Zelten wohnen. Das Geld soll ja knapp sein.

Geld ist knapp?!

Tatsächlich?! Wer „schwarze Kassen“, ob im Sport, in der Politik oder in der Wirtschaft, unterhält, wer hohe Gagen an Fußball-Profis, Box-Profis, Formel 1-Profis, „Star-Schauspieler“ oder „Star-Maler“ zahlen kann, wer relativ hohe Gehälter für Manager, Politiker oder Geschäftsführer kommunaler Unternehmen aufbringen kann, der sollte jeder/jedem – für harte geistige und körperliche Arbeit – auch ein würdiges Gehalt geben können. Wie armselig ist allein die Vergütung in vielen sozialen Bereichen! Der Dienst am Menschen zählt in Deutschland anscheinend überhaupt nicht.

Dafür werden Groß-Unternehmer „mit einem astronomischen Vermögen“, das von den Inhabern oft nicht mittels harter Arbeit erwirtschaftet wurde, hierzulande gehätschelt!

Genug für alle da

Eigentlich ist doch genug für alle da – oder etwa nicht?!

Nur zwei Zitate zum Nachdenken…

Wladimir Lindenberg (Schriftsteller): „Wir sind alle nur Gäste in dieser Welt. Lernt man sich im Leben als Gast zu fühlen, so benimmt man sich danach. Man wird freundlicher und dankbarer, zuvorkommender und rücksichtsvoller und man lernt zu wissen, dass einem nichts wirklich gehört.“

Wie füllen aber manche „Eliten“ diese „Gastrolle“ aus?!

Kann das überraschen? Nein! Das wußte auch schon Albert Einstein – und da sind wir wieder beim Genie mit dem aktuellen Jubiläum: “ Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher…“

… Das Beste ist also, sich nicht mehr verdummen zu lassen. Nachzudenken. Aktiv zu werden. Und eine aufrichtige Gesellschaft entstehen zu lassen. Ohne Lemminge. Ohne Hamster. Ohne Schlafschafe. Aber mit Menschen, die menschlich handeln.

Marko Michels

PS: Der passende Song zum Albert-Einstein-Jubiläum https://www.youtube.com/watch?v=xYA0pkcYIfg (Bei der Suchmaschine des eigenen Vertrauens eingeben!). mm