Aids: Kinder werden bislang vernachlässigt

Anläßlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember erklärt Dr. Harald Terpe MdB (Grüne), Obmann im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages und Mitglied des parlamentarischen Beirats der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung:

„Etwa zwei Millionen Kinder leben mit HIV/Aids, 90 Prozent davon in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Nur ein ganz geringer Teil erhält eine Behandlung gegen die Krankheit. Ohne Behandlung wird aber ein Drittel der infizierten Kinder vor ihrem ersten Geburtstag sterben.

Aids bei Kindern ist vor allem ein Problem ärmerer Länder – was dazu führt, dass Pharma-Unternehmen für die Entwicklung spezieller Diagnostika und Behandlungsmöglichkeiten für Kinder kaum finanzielle Anreize haben. Dabei zeigen Erfahrungen etwa der Organisation Ärzte ohne Grenzen, dass viele Kinder sehr gut auf die Behandlung ansprechen und sich ihr Zustand schnell bessern kann.

Ein Problem ist, dass Diagnose und Behandlung bei Kindern schwieriger ist als bei Erwachsenen. Diese Probleme müssen angegangen werden. So haben viele für Erwachsene zugelassene Medikamente keine Zulassung für die Behandlung von Kindern oder sind nicht in für Kinder geeigneter Zusammensetzung erhältlich.

Damit Aids bei Kindern rechtzeitig behandelt werden kann, muss die Infektion frühzeitig diagnostiziert werden. Zusätzlich ist mehr öffentlich und privat finanzierte Forschung nötig, damit Behandlungsmöglichkeiten für Kinder schneller auf den Markt gebracht werden können.