Abwanderung- Landesregierung reagiert nicht

Schwerin. Bündnis 90/Die Grünen werfen der Landesregierung schwere Versäumnisse im Umgang mit dem Bevölkerungsrückgang vor.

Anlässlich der  Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung kritisiert Landessprecher Jürgen Suhr: „Die Landesregierung hat offensichtlich keine Antwort auf eines der größten Probleme im Land: Dem Aussterben ganzer Landstriche, der Abwanderung von hochqualifizierten jungen Menschen und der Entwicklung vom Bundesland mit der einst jüngsten Bevölkerung hin zum Bundesland mit dem bald höchsten Alters-durchschnitt. Was die Landesregierung derzeit präsentiert ist völlige Konzeptlosigkeit und Flickschusterei.“ Bündnis 90/Die Grünen machen die Demographische Entwicklung zu einem Schwerpunktthema ihres neuen Grundsatzprogramms:  „Den Herausforderungen  insbesondere durch die Abwanderung vieler junger Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern müssen wir in gemeinsamer Anstrengung mit nachhaltigen Konzepten begegnen“, so Suhr.

Bündnis 90/Die Grünen fordern ein Handlungskonzept für die Landesregierung. Hierin sollen alle Entscheidungen in den Ministerien hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Bevölkerungsrückgang und Alterung der Gesellschaft überprüft werden. „Bislang fehlt es innerhalb der Landesregierung an Koordination in diesem Bereich. Andere Bundesländer -beispielsweise Brandenburg- sind hier wesentlich weiter. Es kann nicht sein, dass wir an der Spitze der Bundesländer stehen, was den Bevölkerungsrückgang angeht und gleichzeitig das Bundesland sind, was am wenigsten dagegen tut“, so Suhr.

Eine der wichtigsten Aufgaben sieht Suhr in der Stärkung ländlicher Regionen, damit auch hier Arbeitsplätze entstehen und gerade Jugendliche nicht länger zum Fortzug gezwungen sind. Zukunftschancen für junge Familien – und damit für die Entstehung neuer Arbeitsplätze – liegen nach Ansicht der Grünen im Bereich der erneuerbaren Energien, des naturnahen Tourismus und in der Produktion gentechnikfreier Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe.

„Darüber hinaus muss die soziale Infrastruktur und der Öffentliche Personennahverkehr weitgehend erhalten und ausgebaut werden. Wir brauchen intelligente Verkehrslösungen auch für den dünner besiedelten Raum“, so Suhr.