Abschlusskonzert des 17. Usedomer Musikfestivals

Konzert im Zeichen des Friedens aus dem ehemaligen Kraftwerk Peenemünde

Am Samstag, dem 16. Oktober, um 20 Uhr geht mit dem Großen Sinfoniekonzert in Peenemünde das 17. Usedomer Musikfestival und die Musiklandsaison Mecklenburg-Vorpommern zu Ende. Das NDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Teodor Currentzis sowie Lettlands erfolgreichster Pianist Vestard Shimkus werden den traditionellen Konzerthöhepunkt gestalten. Auf dem Programm stehen die Sinfonie Nr. 6 op. 74 „Pathétique“ von Peter I. Tschaikowsky, das Klavierkonzert Nr. 4 op. 58 von Ludwig van Beethoven sowie „Cantabile per archi“ vom diesjährigen composer in residence Peteris Vasks. Das Konzert ist Abschluss der 17. Festivalsaison, die unter dem Motto: „Lettland durch Musik zur Welt gebracht“ stand.

Der junge Solist des Abends, Vestard Shimkus, versetzte vergangenen Sonntag beim Usedomer Musikfestival das Publikum der Matinee in Lüttenort in großes Staunen. Er faszinierte durch interpretatorische Intelligenz und brillierende Technik, die er vollkommen in den Dienst des Werkes stellte. Mit seinen erst 26 Jahren zählt der Pianist und Komponist schon zu den kreativsten Künstlern Lettlands. Vestard Shimkus kann bereits auf beeindruckende Auftritte zurückblicken: er konzertierte mit dem BBC Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National de France, der Kremerata Baltica, dem Borodin Quartett und der Geigerin Isabelle van Keulen.

Ein weiterer vielversprechender Shooting-Star der Klassikszene ist mit dem Dirigenten Teodor Currentzis in Peenemünde zu erleben. 2008 gab er sein erfolgreiches Debut an der Pariser Oper. In den folgenden beiden Spielzeiten dirigierte Teodor Currentzis an der Züricher Oper Schostakowitschs “Lady Macbeth von Mzensk”, an der Bayerischen Staatsoper Verdis “Macbeth” und am Bolschoi-Theater die Premiere von Mozarts “Don Giovanni“. Bei den Internationalen Festspielen Baden-Baden trat er mit einer neuen Produktion von Bizets “Carmen” auf, bei der er mit Balthasar Neumann zusammen arbeitete. Seitdem ist Currentzis alljährlich zu Gast in Baden-Baden. Im Sommer 2010 dirigierte Currentzis die Premiere von Weinbergs “Passagierin” mit dem Wiener Sinfonie Orchester.

In Peenemünde wurde zur Zeit des Nationalsozialismus‘ das größte und folgenschwere Rüstungsprojekt des NS-Regimes mit dem Höhepunkt der Konstruktion der V2-Waffe geplant und konstruiert. Zusammen mit dem NDR rief das Usedomer Musikfestival 2002 eine denkwürdige Konzertreihe ins Leben, die aus der ehemaligen Turbinenhalle ein Zeichen des Friedens sendet. Zu hören ist dies durch Radioübertragungen in ganz Europa, Asien und den USA. Nach dem furiosen Start der Konzertreihe 2002 mit Brittens „War Requiem“ unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch, übernahmen u. a. Krzysztof Penderecki, Esa-Pekka Salonen, Alan Gilbert und Andris Nelsons die Leitung des NDR Sinfonieorchesters. Peenemünde entwickelte sich zu einer Stätte der Begegnung, deren Wirkung auch durch Konzertbesuche u. a. von Königin Silvia, Bundespräsident Horst Köhler und Michail Gorbatschow nach außen getragen wurde.

Das Konzert wird live von NDR Kultur übertragen.

Karten und Informationen unter Tel.: 038378-34647; www.usedomer-musikfestival.de