„Abiturientenschwemme“ darf nicht zur Verdrängung von Haupt- und Realschülern auf dem Ausbildungsmarkt führen

Land braucht für Zukunftsfähigkeit hohe Studierquote – Wirtschaft braucht engagierte und unternehmenstreue Facharbeiter
Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte, hat die Unternehmen des Landes aufgefordert, ihren Anteil dazu beizutragen, dass die zu erwartende „Abiturientenschwemme“, die aus dem doppelten Abiturjahrgang 2008 resultiere, nicht zum Nachteil für Haupt- und Realschüler wird, die ebenfalls auf den Ausbildungsmarkt strömen. Vielmehr sollten ausbildungswillige Betriebe darüber nachdenken, ob geeignete Haupt- und Realschüler nicht möglicherweise langfristig die bessere Wahl sind, weil sie dem Unternehmen länger erhalten bleiben und weniger dazu neigen, später doch noch auf ein Studium umzuschwenken oder die Ausbildung nur als Überbrückungszeit für einen anderen Bildungsweg zu verstehen.

An die Abiturienten appelliert Schulte hingegen, ein Studium aufzunehmen, statt zunächst den vermeintlich leichteren Weg einer Berufsausbildung zu gehen. Die Zukunftsfähigkeit eines Landes hänge auch unmittelbar an der Studierquote seiner Einwohner. Je mehr junge Menschen einen qualifizierten Abschluss hätten, umso mehr Unternehmen würden sich ansiedeln und attraktive Arbeitsplätze schaffen. Dies gelte insbesondere für Hochschulabsolventen.

„Ich weiß natürlich, dass es keinen Königsweg in der beruflichen Orientierung der einzelnen Schulformen gibt. Wichtig ist jedoch, dass eine Tendenz erkennbar wird und dass die derzeitige Situation mit dem doppelten Abiturjahrgang nicht zu einer Verdrängung von Haupt- und Realschülern führt. Augenmaß ist gefragt!“, so Schulte abschließend.