80 Prozent Teilzeit für Lehrkräfte ab 2014/15 ist inakzeptabel

Zur Information des Bildungsministers „Selbstständige Schule stärkt die Lehrer. Bildungsminister bietet Anhebung der Mindestbeschäftigung auf 80%“ erklärt der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Andreas Bluhm:


„Wir begrüßen, dass sich der Bildungsminister ausdrücklich zum Lehrerpersonalkonzept bekennt und es weiterentwickeln will. Das war bei der CDU in der Vergangenheit nicht immer so klar erkennbar. Was jedoch verwundert ist, dass er meint, die Weiterentwicklung und Anpassung weitgehend allein bestimmen zu können. Die Gewerkschaften und Lehrerverbände sind und waren gleichberechtigte Vertrags- und Verhandlungspartner. Ihnen vorzuwerfen, sie sollten nicht der „Hemmschuh“ sein, zeugt von einen eigenwilligen Demokratieverständnis. Dies besonders deshalb, weil der Minister die Grundlagen seiner Berechnungen den Vertragspartnern nicht zugänglich macht und damit eine Überprüfung unmöglich ist.

Die bisher angekündigten Maßnahmen zur Qualitätssicherung stellen sich lediglich als Maßnahmen einer Qualitätsentwicklung und -sicherung ‚von oben’ dar. Sie erhöhen den Beschäftigungsumfang nur für Beschäftigungsgruppen, die Führungsaufgaben wahrnehmen. Allerdings nicht für Schulleiterinnen und Schulleiter von Grund- und Förderschulen. Einen Aufwuchs von Unterrichts- oder Abminderungsstunden z.B. für die Erhöhung der Stundentafeln, Zusatzangeboten für die individuelle Förderung oder zur Berücksichtigung zusätzlicher Aufgaben für die Lehrkräfte sucht man vergeblich.

Sie würden den Schülerinnen und Schülern unmittelbar und spürbar zu Gute kommen. Sie würden auch den Beschäftigungsumfang der Lehrkräfte steigern. Damit könnten davon alle Beteiligten am Bildungs- und Erziehungsprozess unmittelbar profitieren. Qualitätskontrollen und Evaluierungen allein werden die Zukunftsfähigkeit des Schulsystems in Mecklenburg-Vorpommern nicht verbessern.“