8. Mai ist und bleibt schwieriger Tag in der deutschen Geschichte

Der CDU-Fraktionsvorsitzende, Dr. Armin Jäger, hat für die CDU unterstrichen, dass der 8. Mai 1945 nicht einseitig vereinnahmt werden dürfe. Am 8. Mai 1945 sei Deutschland von der nationalsozialistischen Barbarei befreit worden, gleichzeitig begann an diesem Tag jedoch auch eine neue Diktatur unter Hammer und Sichel.

„Die Tatsache, dass Konzentrationslager wie Buchenwald, Sachsenhausen und bei uns im Land Fünfeichen nach dem 8. Mai 1945 weiter genutzt wurden, darf auch nach mehr als 60 Jahren verschwiegen werden. Es ist richtig, dass der 8. Mai in unserem Bundesland kein staatlich festgelegter Feiertag ist. Denn für die Menschen in unserem Bundesland begann an diesem Tag nicht der Weg zu einer demokratischen Gesellschaft. Für 40 Jahre folgte nach der NS-Diktatur neue Unfreiheit und Bevormundung. Der 8. Mai steht deshalb in Mecklenburg-Vorpommern für die Befreiung von einer Diktatur genauso wie für den Beginn dieser neuen Diktatur.

Die PDS tut einer objektiven Auseinandersetzung gerade unter der jungen Generation keinen Gefallen, wenn der 8. Mai nur auf die Befreiung vom Faschismus reduziert wird. Diese einseitige Vereinnahmung setzt das verordnete Schweigen und teilweise Verfälschen von Ereignissen in den letzten Kriegs- und den ersten Nachkriegswochen zu DDR-Zeiten fort. Gerade in Vorpommern und im östlichen Mecklenburg kam es mit dem Einmarsch der Roten Armee zu vielen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung. Das persönlich erfahrene Leid durch Flucht und Vertreibung ist in den Familien noch präsent.

Wir brauchen eine echte Aufarbeitung. Es geht dabei nicht um Aufrechnung von Schuld, sondern vielmehr um die öffentliche Erinnerung an das, was immer wieder durch Kriege und Diktaturen hervorrufen wird. Wer will, dass die ganze Komplexität dieses geschichtlichen Einschnittes begriffen und erkannt wird, darf die Widersprüchlichkeit des 8. Mai 1945 nicht verdrängen“, mahnte Dr. Armin Jäger.