5.600 EUR für Fußball-Fanprojekt Malchin

Caffier: Fanarbeit gegen Gewalt und Rassismus unerlässlich

Für ein eigenes Fanprojekt erhält der „FSV von 1919 Malchin e.V.“ Fördermittel vom Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung (LfK) in Höhe von 5.600 EUR. Den Förderbescheid übergab Innenminister Lorenz Caffier heute persönlich in Malchin an den Vereinsvorsitzenden Rolf Lehmann.

Der FSV Malchin hatte das Projekt aufgelegt, weil sich in Malchin seit einiger Zeit eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener formiert, die zum Teil zur gewaltbereiten und rechtsextremen Szene zählt und die sich zunehmend um Einfluss auf den Fußballverein und seine Anhänger bemüht. Dagegen setzt sich der FSV Malchin nunmehr mit der Gründung eines eigenen Fanprojektes zur Wehr.

Der Verein will insbesondere seinen zahlreichen jugendlichen Mitgliedern und Anhängern einen ständigen Anlaufpunkt sowie attraktive Freizeitmöglichkeiten anbieten. So soll dem Einfluss gewaltbereiter und rechtsextremer Kräfte eine klare demokratische Alternative entgegengesetzt werden. Ein Sportlehrer und zwei Trainer stehen dafür zur Verfügung. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich bis Juni 2009 zunächst auf 7.000 EUR. Unterstützt wird das Projekt von der Polizei, dem Präventionsrat des Landkreises Demmin sowie von Politik und Verwaltung vor Ort.

Für Innenminister Lorenz Caffier, der zugleich auch Sportminister und Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung ist, sind Fanprojekte im Kampf gegen Gewalt und Rassismus im Fußball unverzichtbar. Das „Fanprojekt Malchin“ sei ein Beispiel dafür, wie demokratisches Engagement in Sportvereinen möglich ist. Er rief auch andere Vereine dazu auf, dem Malchiner Beispiel zu folgen. Dabei verwies er erneut auf das bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte Handlungskonzept des LfK „Gegen Gewalt und Rassismus im Amateurfußball“ mit seinen 100 sehr konkreten Hinweisen und Empfehlungen für die Präventionsarbeit sowie auf entsprechende Fördermöglichkeiten durch den Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung.

Zugleich warnte er aber auch vor Blauäugigkeit in der Fanarbeit. „Fanprojekte gegen Gewalt und Rassismus sind keine Häkelkurse“, so Caffier. Zwar hätten die Vereine ein großes Potenzial, um vor allem gefährdete Jugendliche in die demokratische Gesellschaft zu integrieren. „Unbelehrbare Chaoten und Extremisten haben in Fanprojekten und Sportvereinen aber nichts zu suchen! Mit kumpelhafter Hobby-Psychologie werden die Probleme auf Dauer eher verschärft als beseitigt. Grundvoraussetzung für das Gelingen der Projekte ist eine glasklare Abgrenzung zu rechtsextremistischem Gedankengut“, so der Minister.

Sollen Fanprojekte langfristig wirklich erfolgreich sein, sind neben persönlichem Engagement, Mut und Ausdauer vor allem fachliche Qualifikation sowie eine verlässliche gesamtgesellschaftliche Unterstützung erforderlich. Neben den Fußballvereinen stehen hierbei auch die Kommunen und die Sportverbände in der Verantwortung.

„Ich werde dieses Fanprojekt in den nächsten Monaten mit großer Aufmerksamkeit verfolgen“, kündigte Minister Caffier an. Verlauf und Ergebnisse des Projektes werden auch in die weitere Arbeit des LfK einfließen.