5. Kongress Backsteinbaukunst in Wismar

Schlotmann: Finanzhilfen für Welterbe

Auf dem 5. Internationalen Kongress der Backsteinbaukunst in Wismar betonte Bauminister Volker Schlotmann, dass die Backsteinbaukunst ein Identität stiftendes Merkmal in Mecklenburg-Vorpommern ist und weiterhin unterstützt werden muss. „Ich freue mich, dass der Bund im Programm 2010 für die Hansestädte Stralsund und Wismar wiederum knapp zehn Millionen Euro vorsieht“, sagte Schlotmann heute in der St.-Georgen-Kirche in Wismar. „Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Welterbes geleistet und die Zukunftsfähigkeit beider Städte gestärkt.“ Die Bundesregierung führt in diesem Jahr das Förderprogramm für Investitionen in nationale UNESCO-Welterbestätten mit einem Programmvolumen von insgesamt rund 70 Millionen Euro bis zum Jahr 2014 fort.

Die Hansestadt Wismar will mit rund 3,4 Millionen Euro die ehemalige Kaufmannskompanie in der Lübschen Straße 23 sanieren und umnutzen. In Stralsund sollen mit Hilfe von rund 6,5 Millionen Euro die Sanierung ausgewählter Bürgerhäuser sowie eines Teils des Dominikanerklosters St. Katharinen in Angriff genommen werden. „Die von beiden Hansestädten geplanten Investitionen sind gut angelegtes Geld“, sagte Schlotmann. „Das Förderprogramm leistet somit nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung sondern gibt auch Impulse für Beschäftigung und Wachstum in der Region.“

Zu den bekanntesten Zeugnissen der Backsteingotik zählen in Wismar die drei monumentalen Kirchen St. Georgen, St. Marien und St. Nikolai. Die Sanierung und Instandsetzung der Kirchen wird bereits seit 1991 mit Städtebauförderungsmitteln unterstützt. Die Arbeiten an der St. Marienkirche sollen bis Ende 2013 abgeschlossen sein. Für die St.-Georgen-Kirche plant die Stadt noch in diesem Jahr eine Nutzung und bis 2012 den Abschluss der Sanierungsarbeiten. Die Erneuerung der Kirche St. Nikolai soll 2012 beendet sein.

Gleichzeitig warnte der Bauminister auf dem Kongress vor den vom Bund beabsichtigten Kürzungen der Städtebauförderung. Laut Schlotmann sei die Halbierung der Förderung ein schwerer Rückschlag für die Städte und Gemeinden. „Trotz enormer Entwicklung der Kommunen in den vergangenen 20 Jahren bleibt noch einiges in der Stadtsanierung zu tun“, sagte Schlotmann. „Damit sich die Städte und Gemeinden auch weiterhin so gut entwickeln können, brauchen wir auch künftig eine Städtebauförderung auf mindestens dem bisherigen Niveau. Schließlich sollen sich die Menschen in ihren Städten wohlfühlen und wir wollen auch weiterhin viele Touristen in unser Land locken.“

In diesem Zusammenhang hob der Minister die Innenstädte im Land hervor, die sich durch die wechselhafte Kombination aus traditioneller und moderner Architektur als lebendige Orte des Wohnens, des Arbeitens, der Kultur und der Erholung zeigen. „Zu dieser Entwicklung hat die Stadterneuerung wesentlich beigetragen – viele Straßen, Plätze und historische Gebäude, wie Rathäuser und Kirchen, sind bereits saniert“, sagte der Minister. „Diese positive Entwicklung sollte durch die Absicht des Bundes nicht gefährdet werden“, so Schlotmann abschließend.