Zwischen Nachdenklichkeit, Innehalten und Besinnlichkeit
Weihnachten ist da. Das Fest des Friedens, der Toleranz und des aufrichtigen Miteinanders. Kann aber Freude aufkommen angesichts der mehr als 40 Kriege weltweit, angesichts des inszenierten „Demokratismus“ in Westeuropa, der „Merkeleien“ hierzulande, des despotischen „Putinismus“ in Russland und des „Trumpismus“ in Nordamerika?! Nein. Weltweit hungern und verhungern Kinder, herrschen Missgunst, Hass, Selbstsucht und (Geld-)Gier. Jede/jeder scheint sich selbst die/der Nächste zu sein. Ohne Rücksicht auf Verluste! Das von Gorbatschow so herbei gesehnte neue gemeinsame „Haus Europa“ blieb eine Utopie.
Nachdenkliches Weihnachtfest 2017
Der berühmte Fotograf Sebastiao Salgado meinte vor einigen Jahren im „Spiegel“ (Nr. 44/2014): „… Es hat Momente in meinem Leben gegeben – beim Irakkrieg, im ehemaligen Jugoslawien, vor allem in Ruanda, Kongo oder Burundi -, in denen habe ich unvorstellbare Brutalität erlebt. Mehr und mehr bekam ich Gewissheit, dass uns Menschen ein großer Fehler unterlaufen ist. Immer wieder wird uns erklärt, dass wir einander lieben sollen: Wir stellen Regeln auf für ein Gemeinwesen. Sokrates, Platon, Sie wissen schon. Ich glaube inzwischen, dass da der Fehler liegt. Ich glaube inzwischen, unsere wahre Bestimmung ist es, dass wir uns bewaffnen. Und dass wir uns gegenseitig töten bis zum Ende…“
Der Mensch – ein Fehler Gottes, der Natur?! Oder? Selbst ernannte Eliten schauen dem Treiben lediglich zu und heizen es sogar noch an. Die Menschen werden gegeneinander ausgespielt, denn uneinige Menschen sind schwach…
Im Sport ist es ebenso… Olympia/Paralympia wurde längst verraten und verkauft, Fußball, Boxen, Tennis, der Motorsport, Golf oder Handball sind längst in der Hand von Wirtschaftsunternehmen. Auf der koreanischen Halbinsel rasseln die atomaren Säbel. Anfang Februar sollen dort, in Südkorea, in Pyeongchang, die 23.Olympischen Winterspiele stattfinden.
Zeit des Innehaltens
Die Weihnachtszeit wäre nun jedoch eine Gelegenheit inne zu halten, nachzudenken und zu reflektieren! Für M-V gilt: Lasst Euch nicht zu Ochsen, Fischköppen und Armleuchtern degradieren!
Zeit der Entdeckungen
Genug der nachdenklichen Worte! Weihnachten hat – trotz des Leids und der Widrigkeiten in aller Welt – auch durchaus schöne Momente. Einige könnte man, wenn man nicht nur Glühwein mit Schuß und Bratwürste im Kopf hat, auch hierzulande auf den Weihnachtsmärkten entdecken – leuchtende Kinderaugen…
In Schwerin dauert der Weihnachtsmarkt sogar bis zum 30.Dezember. In Wismar gibt es nach dem Weihnachtsmarkt noch einen kleinen Wintermarkt auf dem historischen Marktplatz. Auch in Rostock, in Greifswald, in Stralsund, in Neubrandenburg, auf Rügen, auf Usedom und anderswo in M-V bleibt es nach den Weihnachtsmärkten noch weihnachtlich.
In die Kirchen strömen allerdings wieder Pharisäer oder „U-Boot-Christen“, die nur zu Weihnachten, Ostern oder Pfingsten, in selbiger „auftauchen“.
Zeit für die Kultur?
Es wird aber auch aufrichtig ausgelassen zugehen. In Schwerin und in Wismar gastieren Weihnachtszirkusse – sogar bis zum Jahreswechsel und darüber hinaus. In Wismar wird zudem am 22.Dezember nach siebenjähriger Bauzeit das Schabbelhaus, jetzt nur noch „Schabbell“ genannt, wieder eröffnet. Sowohl in Schwerin als auch in Wismar, in Parchim und in Neubrandenburg gibt es die Möglichkeit zum Eislaufen – auch während der Ferien zum Jahreswechsel vom 21.12.2017 bis 3.1.2018 und sogar noch länger…
In den Theatern des Landes gibt es natürlich entsprechende kulturelle Programme zu Weihnachten, Silvester und zum Jahreswechsel. Auch die verschiedenen Kinos in M-V sind zu den Feiertagen geöffnet.
Zeit für die Familie!
Aber vielleicht ist es einmal sinnvoll, Theater-Stücke, Kino-Filme und Sportivitäten außer Acht zu lassen und sich ganz der Familie zu widmen, denn die Familie ist bekanntlich die kleinste Keimzelle der Gesellschaft, die man unbedingt pflegen und umhegen sollte.
Jetzt ist die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Schluß mit der großen und kleinen Politik. Schluß mit den Nichtigkeiten des Alltags. Und schluß auch mit dem ewigen Diskutieren.
Es ist Weihnachten. Die Jahre wechseln. Das sollte in diesen Tagen genug sein.
Frohe Weihnachten und einen friedlichen Jahresabschluß bzw. Jahresanfang!
Marko Michels