3. Zukunftskonferenz der maritimen Wirtschaft MV

Maritime Industrie hat hohen StellenwertPerspektiven der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern standen im Mittelpunkt der 3. Maritimen Wirtschaftskonferenz in Rostock. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, die maritime Industrie ist ein wichtiger Pfeiler der Wirtschaft im Land“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel zur Eröffnung der Konferenz am Mittwoch. „Die internationale Finanzkrise und der derzeit nicht auskömmliche Chartermarkt führen gegenwärtig zu einer Verschlechterung der Finanzierungskonditionen für den Schiffsneubau.“

„Die Bundesregierung hat tatkräftig, verantwortungsvoll und vertrauensbildend gehandelt, um die Finanzmärkte zu stabilisieren und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu dämpfen“, sagte Seidel. So wurden beispielsweise die vorhandenen KfW-Kreditprogramme für die gewerbliche Industrie aufgestockt, um Investitionen und Aufträge zu stimulieren. Im Rahmen der Initiative „Leader­SHIP-Deutschland“ werden auf Bundesebene gegenwärtig unterstützende Maßnahmen für die Maritime Industrie geprüft.

„Gleichzeitig wird auf Landesebene die Anpassung des GA-Ergänzungsdarlehensprogramms und die Verbesserung der Konditionen der Bürgschaftsbank sowie der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft MV für die Begleitung mittelständischer Vorhaben geprüft“, sagte Seidel. „Für eine Aufrechterhaltung der Investitionstätigkeit im Land ist es wichtig, den Unternehmen den Zugang zu Krediten zu sichern.“ So sind auch eine Zinsverbilligung des EFRE-finanzierten Darlehensprogramms für kleine und mittlere Unternehmen durch Kombination mit Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank MV und die Aufstockung des Bürgschaftsrahmens für Schiffsfinanzierungen ab 2010 in der Diskussion.

Allein die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern (Schiff- und Bootsbau, Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit ihren 360 Unternehmen beschäftigt rund 14.100 Arbeitnehmer. Die maritime Wirtschaft mit Logistik, Dienstleistern und tourismusnahen Anbietern bietet nach Schätzungen insgesamt  rund 31.000 Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern.

Seidel verwies auf das Konzept der Landesregierung zur Zukunftssicherung der maritimen Industrie, das im Juli diesen Jahres vorgelegt wurde und gemeinsam mit Vertretern der Werften und der maritimen Zulieferindustrie, Hochschulen, Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften, dem Maritimen Ausschuss der drei IHK“n des Landes sowie Vertretern der Landtagsfraktionen erarbeitet wurde. „Die Empfehlungen haben unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen grundlegende Bedeutung“, sagte Seidel.

Dazu gehören:

– Sicherung des Bedarfs und der Kompetenz der Fachkräfte

– Erhöhung von Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation

– Entwicklung neuer Modelle der Schiffsfinanzierung sowie Unterstützungsmöglichkeiten

– Aus- und Aufbau der Systemkompetenz der Unternehmen

– Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Netzwerke

– Internationalisierung, Fortsetzung und Intensivierung der Außenwirtschaftsaktivitäten

– Ausbau und Unterstützung der Offshore-Windenergie.

Die maritime Konferenz begleitet die „BalticFuture“ in Rostock, eine dreitägige Fachmesse für die Schiffbau-Zulieferindustrie und Logistik im Ostseeraum. Im Rahmen der Ausstellung präsentieren sich etwa 62 Unternehmen und Institutionen. Zur Angebotspalette zählen Schiffs- und Bootseinrichtungen, Technikeinrichtungen, Schiffs- und Bootsaufbauten, Maschinen, Elektronik, Logistik, Offshore-Windenergie, Beratungsfirmen und Wissenschaftseinrichtungen.