25. Usedomer Musikfestival feiert vereinten Ostseeraum

Vielfalt der Musik der neun Ostseeanrainer und Norwegens erstmals  in einer Saison präsentiert

Das Usedomer Musifestival 2018 ruft… M.M.

Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums – einer Feier von Einheit und Verbundenheit im Ostseeraum – präsentiert das Usedomer Musikfestival erstmals die Vielfalt der Musik der neun Ostseeanrainer und Norwegens in einer Saison.

2018 treffen sich dafür vom 22.9. bis 13.10. musikalische Hochkaräter aller Länder, die das Meer verbindet, an den schönsten Konzertorten der Zwei-Länder-Insel Usedom: Sopranistin Anne Sofie von Otter für Schweden, GitteHænning und Concerto Copenhagen für Dänemark, der Cellist David Geringas für Litauen, Mundharmonikakunst von Sväng für Finnland, der Violinist Sergej Dogadin und die Streicher der Berliner Philharmoniker mit dem Pianisten Mikhail Mordvinov für Russland, der Violinist Piotr P?awner und die Pianistin Aleksandra Mikulska für Polen, das Ensemble Raro für Lettland, die Violinistin Mari Samuelsen für Norwegen, das Ensemble Triskele für Estland, die NDR Radiophilharmonie und die Sopranistin Carolin Masur für Deutschland und viele mehr.

Die Kraft eines vereinten Ostseeraums lässt gleich zu Beginn das 2008 vom Usedomer Musikfestival gegründete Baltic Sea Philharmonic spürbar werden. Gemeinsam mit seinem estnisch-stämmigen Dirigenten Kristjan Järvi eröffnet es das 25. Usedomer Musikfestival am 22.9. im Kraftwerk Peenemünde – Mecklenburg-Vorpommerns größtem Industriedenkmal und Usedoms berühmtesten Ort.

Thomas Hummel, Intendant des Usedomer Musikfestivals: „Drei prall gefüllte Wochen laden ein, zu erleben, wofür das Usedomer Musikfestival steht: die ganze musikalische Vielfalt der Ostseeregion im unverwechselbaren Flair der Sonneninsel Usedom.Wir wollen uns erinnern und in die Zukunft blicken: Im Andenken an unseren Ehrenschirmherrn Kurt Masur, der bereits 1995 die ersten herausragenden Talente der Stiftung Young Concert Artists New York auf die Insel Usedom brachte. Und wir wollen feiern, mit Wegbegleitern und Freunden, dem Cellisten David Geringas, dem Violinisten Piotr Plawner, der Sopranistin Carolin Masur und vielen mehr. Feiern auch Sie mit!“

Bereits am 9.9. gibt das Sommerkonzert des Usedomer Musikfestivals einen
Vorgeschmack auf die Jubiläumssaison mit dem Berliner Philharmonischem Bläserquintett und dem Usedomer Musikpreisträger 2018 der Oscar und Vera Ritter-Stiftung, dem Schweriner Saxophonisten Alexander Prill.

Beschleunigter Puls: Die Zukunft der Ostsee

Als Jugendensemble im Jahr 2008 gegründet, ist das Baltic Sea Philharmonic inzwischen ein professionelles Orchester und feiert selbst 10-jähriges Jubiläum. An Usedoms geschichtsträchtigstem Ort, dem Kraftwerk in Peenemünde, auf dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt nimmt das Ensemble auf rasante musikalische Reisen entlang der Ostseeküste mit – eine Feier anlässlich der Erklärung der Unabhängigkeit im Baltikum, Polen und Finnland vor 100 Jahren.

Die Peenemünder Konzerte sind eine Initiative des Usedomer Musikfestivals, des Historisch-Technischen Museums Peenemünde und des Norddeutschen Rundfunks. Sie setzen seit 2002 musikalisch Zeichen des Friedens und der Einheit in der lange Zeit geteilten Ostseeregion.

Die Musiker des Baltic Sea Philharmonic leben diesen Gedanken und gründen eigene innovative Musikprojekte oder spielen mit. Das New Ideas Chamber Orchestra des litauischen Komponisten Gediminas Gelgotas und das c/o chamber orchestra, das ganz ohne Dirigent auskommt, gehören dazu und werden ebenfalls auf Usedom zu hören sein. Die Förderung des musikalischen Nachwuchses hat beim Usedomer Musikfestival Tradition. Kurt Masur, Ehrenschirmherr des Festivals stellte 1995 den Kontakt zu Young Concert Artists her.

Seitdem zählen die Konzerte der international renommierten Stiftung zu den jährlichen Höhepunkten. In diesem Jahr treten gleich drei Preisträger des renommierten New Yorker Wettbewerbs auf: die Akkordeonistin Hanzghi Wang, der Pianist Nathan Lee und die Violinistin Soo-Been Lee – ein Fest der Wunderkinder. Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ spielen zum fünftem Mal beim Wettbewerb „Die jungen Besten“ um den begehrten Achterkerke-Musikpreisder Achterkerke-Stiftung für Kinder.

Ostsee-Vielfalt: Große Stars und verborgene Schätze

„Musikfestivals sollte immer wichtige Ziele verfolgen. Frieden, Humanität und Verständigung, dafür setzen wir uns ein“, sagt Thomas Hummelmit Blick auf die Erfolgsgeschichte Musikfestival. All das, zeige auch das Festivalprogramm 2018, so der Dramaturg Dr. Jan Brachmann: „Beim 25. Usedomer Musikfestival begegnen sich schwedischer Jazz und russische Kammermusik, estnische Chora?le und da?nische Kantaten, norwegische Lieder und polnische Klaviermusik, litauische Tänze und deutsche Sinfonik, lettische Naturklangbilder und finnische Tangos“.

Die enge Kooperation des Festivals mit Polen, zeigt eine Rundfahrt auf der polnischen Nachbarinsel Wollin. Einen besonderen Höhepunkt und Festkonzert polnisch-deutscher Verbundenheit, in der Taufkirche des Reformators Johannes Bugenhagen bildet Bachs berühmte h-Moll-Messe, aufgeführt von der Internationalen Chorakademie Lübeckund dem Goldberg Baroque Ensemble Gdansk. Inselverliebt zeigt sich die Sängerin Gitte Hænning. Fasziniert vom letzten Festivalbesuch, zieht es sie wieder auf das Eiland Usedom.

Neuland ist Usedom für den größten Gesangsstar Schwedens: die Sopranistin Anne Sofie von Otter. Sie präsentiert Chansons, Popsongs und Lieder von Abba bis Bernstein, von Jacques Brel bis Jean Sibelius. Aus Dänemark hat sich außerdem das Spitzenensemble für die Aufführung Alter Musik angesagt: Concerto Copenhagen. Finnland zeigt sich pfiffig mit Sväng, einer preisgekrönten Mundharmonika-Gruppe. Die Sängernation Estland vertritt das Ensemble Triskele, das von „Himmel, Erde, Luft und Meer“ singt. Das die Ostsee in Lettland das „Weiße Meer“ genannt wird, führt das Trio Raro u. a. mit Werken des bekanntesten lettischen Komponisten Peteris Vasks (Composer in Residence 2010) vor.

Ein Wiedersehen mit Freunden und Wegbegleitern: David Geringas bis Hummel-Salon

Litauen repräsentiert David Geringas, einer der bedeutendsten Cellisten der Welt. Seit 2005 kommt er jährlich nach Stolpe, um dort beim Ostsee-Musikforum Studenten zu unterrichten. Die Meisterkurse sind eine Initiative des Usedomer Musikfestivals, des Norddeutschen Rundfunks und des Tonkünstlerverbands MV. Gleich drei Konzerte wird David Geringas 2018 geben. Hier steht nicht nur seine enge Freundschaft zum litauischen Komponisten Anatolijus Šenderovasim Mittelpunkt.

Ein Lesungskonzert entführt in die bewegende Geschichte seiner Emigration und der seiner Frau aus der ehemaligen Sowjetunion – aufgeschrieben von Tatjana Geringas, musikalisch umrahmt von beiden und gelesen von der Schauspielerin Jutta Hoffmann. Dem Komponisten Bertold Hummel, Vater des Intendanten Thomas Hummel und früher Begleiter des Festivals widmen sich ihrerseits die langjährigen Freunde des Usedomer Musikfestivals: David Geringas (Violoncello), Piotr Plawner (Violine) und Piotr Salajczyk (Klavier).

Ein Peenemünder Konzert beschließt die Jubiläumssaison: die Radiophilharmonie des NDR Hannoverunter der Leitung von Robert Trevino (USA) und dem russischen Violinisten Sergej Dogadin schließen mit Strauss‘ „Ein Heldenleben“, dem Violinkonzert Nr. 1 von Paganini und der deutschen Erstaufführung von „Norilsk, the Daffodils“ des Esten Jüri Reinvere. Weitere stimmungsvolle Konzerterlebnisse und musikalische Inselrundfahrten laden an die schönsten Konzertorten der Sonneninsel, von Peenemünde bis ins polnische Swinoujscie, von den Kaiserbädern bis in die Idylle des Achterwassers ein, 10 Länder, ein Meer – 25 Jahre, ein Festival zu erleben.

Karten und weitere Informationen unter „usedomer-musikfestival.de“ und 038378-34647.

Alexander Datz, Pressesprecher der Usedomer Literaturtage und des Usedomer Musikfestivals


Zur zusätzlichen Info:

Vom 18.Mai 2018 bis 21.Mai 2018 fand in Heringsdorf auf Usedom das 19.Internationale Kleinkunstfestival statt. Im nächsten Jahr, Pfingsten 2019, wird dann eine Jubiläumsveranstaltung gefeiert – der 20.Geburtstag dieses Festivals. M.M.