Backhaus: Nachwachsende Rohstoffe sind Zukunfts-Chancen für unser Land
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, hat auf dem 24. Technologieabend der IHK zu Rostock die Bedeutung nachwachsender Rohstoffe hervorgehoben. Im BioMedizinTechnikum Teterow sagte er: „Angesichts knapper und somit teurer werdender Ressourcen müssen wir Alternativen suchen. Dass diese teilweise vor unserer Haustür wachsen und eben auch nachwachsen, birgt ein riesiges Potential.“
Vor allem im ländlichen Raum könne durch den Anbau und die Verwertung nachwachsender Rohstoffe Beschäftigung gesichert und gehalten werden. Backhaus: „Dies könnte eine Perspektive für unseren nachwachsenden Rohstoff Nummer eins sein: die Jugend. Wenn wir sie überzeugen können, dass hier im Einklang von Wissenschaft, Umweltschutz und Unternehmertum etwas entsteht, packen vielleicht ein paar von ihnen die Koffer erst gar nicht – und bleiben hier.“ Neben Biodiesel, Holz- und Papierprodukten würden mittlerweile Verpackungen, Blumentöpfe, Handy-Teile oder Einweggeschirr aus Biokunststoffen hergestellt.
Im Vorfeld der Veranstaltung in Teterow hatte der Minister die Produktionshalle der Firma „Loick Biowertstoffe“ besichtigt, in der hauptsächlich Stärke für die Herstellung von Folien und Polsterbeutel verarbeitet wird. Auch an anderen Orten im Land werde mit Biowertstoffen gearbeitet oder an ihnen geforscht. Die Hochschule Wismar entwickelt derzeit ein Verfahren zur Herstellung von „Reinstsubstanzen und Biochemikalien aus Pflanzeninhaltsstoffen“. Diese könnten zur Herstellung von Medikamenten anstelle synthetischer Substanzen verwendet werden. An der Universität Rostock Bereich Agrobiotechnologie wird versucht, Cyanophycin in Pflanzen (vor allem in Kartoffeln) zu produzieren. Der Stoff ähnelt in seiner Struktur dem Polyacrylat – einem Kunststoff, der vor allem im Bereich Lacke und Kleber eingesetzt wird. Hier könnte Cyanophycin eine biobasierte Alternative werden.
Ein besonderer nachwachsender Rohstoff ist die Lupine – „die Soja-Pflanze Mecklenburgs“. Backhaus: „Lupinen-Eiweiß wird seit einiger Zeit erfolgreich als Milcheiweiß-Ersatz genutzt, derzeit noch im Lebensmittelbereich. Vielleicht gibt es auch bald eine technische Verwendung.“
Erfreut zeigte sich der Minister darüber, dass die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. das Gebiet der Forschung zum ressourcenschonenden Wirtschaften seit Jahren unterstützt und damit Unternehmen neue Betätigungsfelder ermöglicht. „In der Forschung und der Verarbeitung nachwachsender Rohstoffen liegt eine große Chance für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Backhaus.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV