Frauen sind von Niedriglöhnen besonders betroffen – ASF fordert gesetzlichen Mindestlohn

Die am vergangenen Samstag in Gottin abgehaltene Mitgliedervollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Mecklenburg-Vorpommern (ASF) forderte in Anwesenheit des SPD-Landesvorsitzenden, Erwin Sellering, und des SPD-Fraktionsvorsitzenden, Volker Schlotmann, den Kampf um gesetzlich festgelegte Mindestlöhne weiter fortzusetzen.

In Mecklenburg-Vorpommern muss für ca. 36.500 Vollbeschäftigte der Lohn mit ergänzendem Arbeitslosengeld II aufgestockt werden. Zwei Drittel davon sind Frauen. Nur ein gesetzlicher Mindestlohn kann helfen, die große Schere zwischen Frauen- und Männerlöhnen im Niedriglohnbereich zu beseitigen. Die ASF fordert die SPD Landtagsfraktion auf, kurzfristig ein Vergabe- und Tariftreuegesetz in Mecklenburg-Vorpommern zu verabschieden, das auch für Branchen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind, gilt und einen Nachweis der Frauenförderung bei der Vergabe öffentlicher Mittel einschließt – eine Forderung, der auch die Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung, Margret Seemann, in Gottin ausdrücklich zustimmte.

In diesem Zusammenhang ist auch etwas anderes zu berücksichtigen: Frauen- und männertypische Berufe sollte es in der Zukunft nicht mehr geben. Das verhindert, dass wie bisher ganze Branchen schlecht entlohnt werden. Beide – Männer und Frauen – müssen in den bislang vom jeweils anderen Geschlecht dominierten Zweigen berufliche Perspektiven bekommen. So wie Frauen selbstverständlich in technischen Berufen tätig sein können, sollten Männer als Erzieher in Kindertagesstätten ihre Fähigkeiten einbringen dürfen, ohne von der Gesellschaft diskriminiert zu werden. Die Mitgliedervollversammlung der ASF forderte deshalb die SPD –Landtagsfraktion auf, sich schon einmal für ein Gesamtkonzept zur Förderung von Frauen in Ingenieurberufen einzusetzen.