Mit Klängen der Originalflöte von Friedrich dem Großen geht morgen, Samstag, 10. Oktober, um 20 Uhr in der Wolgaster Kirche St. Petri die 16. Saison des Usedomer Musikfestivals zu Ende.
Christoph Huntgeburth wird das wertvolle Instrument spielen, das nach dem Tod von Friedrich II. zum ersten Mal öffentlich erklingen wird. Gebaut wurde die Traversflöte von Johann Joachim Quantz, dem Flötenlehrer des Preußenkönigs. Sie befindet sich normalerweise auf der Burg Hohenzollern. Prinz Georg Friedrich von Preußen, Chef des Hauses Hohenzollern und Ehrenpräsident des Usedomer Musikfestivals, hat es ermöglicht, dass diese Flöte in der Wolgaster Petrikirche gespielt werden kann. Zudem interpretiert das Ensemble Preußens Hofmusik Werke von Friedrich II. selbst und Komponisten, die am preußischen Hofe wirkten: Georg Anton Benda, Carl Philipp Emanuel Bach und Carl Heinrich Graun.
Der Flötist Christoph Huntgeburth widmet sich der Aufführungspraxis alter Musik. Er ist Professor an der Universität der Künste und konzertiert regelmäßig im In- und Ausland. Neben selbstgebauten Kopien aus eigener Werkstatt spielt Christoph Huntgeburth auf Originalinstrumenten der jeweiligen Epoche.
Unter dem Namen Preußens Hofmusik haben sich vor mehreren Jahren Musiker der traditionsreichen Staatskapelle Berlin, die auf eine nahezu 450-jährige Geschichte zurückblicken kann, zusammengefunden. Angeleitet von dem Violinisten Stephan Mai, Gründungsmitglied der Akademie für Alte Musik Berlin, widmen sie sich vor allem einem Repertoire, wie es zu Zeiten des Preußenkönigs Friedrich II. in Berlin und Potsdam, aber auch in anderen Musikzentren Europas gespielt wurde. Dabei stehen die in den preußischen Residenzstädten ansässigen Komponisten im Mittelpunkt. Preußens Hofmusik musiziert auf modernen Instrumenten in einer an der historischen Aufführungspraxis orientierten Interpretationsweise.
In der Saison 2010 steht vom 25. September bis zum 16. Oktober die Musikkultur Lettlands im Mittelpunkt des Usedomer Musikfestivals. Zur musikalischen Entdeckung dieses baltischen Staates werden viele Werke lettischer Komponisten – von J?zeps V?tols bis P?teris Vasks – auf dem Programm stehen, die von den besten Solisten und Ensembles der Gegenwart auf der Insel Usedom zu hören sein werden. Die lettische Geigerin Baiba Skride wird gemeinsam mit ihren Schwestern Lauma und Linda als artist in residence das Festival prägen. Das Festivalprogramm vereint auch 2010 traditionell Kammer-, Chor- und Orchestermusik mit Jazz, Folklore und Neuer Musik. Das NDR Sinfonieorchester und das Baltic Youth Philharmonic, gegründet vom Usedomer Musikfestival und der Nord Stream AG, werden im nächsten Jahr mit ihren Konzerten in Peenemünde wieder Akzente setzen. Auf der deutsch-polnischen Insel Usedom beheimatet, widmet sich das Musikfestival in einem zusätzlichen Schwerpunkt dem Jubilar des Jahres 2010: Fryderyk Chopin.
Wenige Restkarten für das Abschlusskonzert und Informationen zum Usedomer Musikfestival sind unter Tel.: 038378.34647 sowie auf den Internetseiten: www.usedomer-musikfestival.de, www.usedom.de, www.ticketonline.com und außerdem bei zahlreichen Ticketonline-Vorverkaufsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zu erhalten.
Franziska Franke