200. Geburtstag von Fritz Reuter

Es stehen Reuter-Denkmäler in Chicago, Jena, Rostock und Stavenhagen, nach ihm sind Straßen in fast jeder deutschen Stadt benannt, er ist der bedeutendste Schriftsteller der niederdeutschen Sprache.

Am 07. November 2010 jährt sich Fritz Reuters Geburtstag zum 200. Mal. Zu diesem Jubiläum haben die Reuter-Gesellschaft, das Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen und der Förderverein der Reuter-Museen einen umfangreichen Festplan für das Jahr 2010 zusammengestellt. Zu finden ist dieser im Internet unter www.reuter200.de. Hier eine kleine Auswahl:

Ausstellungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern
Mit mehreren Ausstellungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern soll an das Leben, Schaffen und Wirken Fritz Reuters erinnert werden. Die erste Ausstellung „Fritz Reuter – Leben, Werk und Wirkung“ wurde bereits am 21. Januar in Schwerin eröffnet. Diese Wanderausstellung wird bis zum 17. Dezember in Neustrelitz, Rostock, Parchim, Wismar, Grevesmühlen, Neubrandenburg, Dömitz, Berlin und Ratzeburg zu sehen sein. Die Termine der einzelnen Ausstellungsorte können unter www.reuter200.de eingesehen werden. Seit dem 14. April ist im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen die Sonderausstellung „Postgeschichte und Philatelie zur Reuterstadt Stavenhagen“ zu sehen. Die Premiere der szenischen Museumsführung „Da bin ich die Nächste dazu“ – bei der „Louise Reuter“ zum ersten Mal die Ausstellung für ihren verstorbenen Mann besucht – findet am 12. Juli im Fritz-Reuter-Literaturmuseum statt. Im Schauspielhaus Neubrandenburg präsentiert die Fritz-Reuter-Gesellschaft gemeinsam mit der Stadt von Anfang Juli bis Mitte August die Ausstellung „Aus der Dichterwerkstatt Fritz Reuters“.
Weitere Informationen: Fritz-Reuter-Literaturmuseum, Tel. 039954 21072, www.reuter200.de

Lesung des Werkes „Ut mine Stromtid“
In diesem Jahr wird im Fritz-Reuter-Literaturmuseum jeden Mittwoch um 15.00 Uhr aus eines von Reuters Hauptwerken vorgelesen. Die Aktion „Stromtid“ ist eine so genannte Mammut-Lesung, bei der das ganze Buch „Ut mine Stromtid“ in einem Jahr vorgetragen wird. Dieses Werk umfasst 712 Seiten und entstand zwischen 1862 und 1864.
Weitere Informationen: Fritz-Reuter-Literaturmuseum, Tel. 039954 21072, www.reuter200.de

Reuter-Festspiele in Stavenhagen
Am 20. Juni lädt die Heimatstadt Reuters zu den Reuter-Festspielen auf den Markt in Stavenhagen ein. Beginnen werden die Festspiele mit einem plattdeutschen Gottesdienst in der Stadtkirche. Den Höhepunkt bildet die Premiere des Musicals „Hanne Nüte un de lütte Pudel“ von Julia Uhlenwinkel und Benjamin Saupe. Das endgültige Programm der Reuter-Festspiele – zu dem sich verschiedene Generationen treffen, um die niederdeutsche Sprache zu feiern und zu leben – soll in Kürze bekannt gegeben werden. Einen Tag vor den Reuter-Festspielen lädt der Förderverein Reuter-Museum zur Radtour „Auf Reuters Spuren“ ein.
Weitere Informationen: Fritz-Reuter-Literaturmuseum, Tel. 039954 21072, www.reuter200.de

Höhepunkt des Jubiläumsjahres: Festveranstaltungen im November
Den Höhepunkt des Reuter-Jahres bildet die Festveranstaltung „Mit Verihrung, Doktor Reuter!“ am 07. November. Zum 200. Geburtstag Reuters sind die Neubrandenburger Philharmonie und das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin zu Gast in Basepohl bei Stavenhagen. Wenige Tage vor dem Jubiläum wird es am 27. Oktober 2010 in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns in Berlin eine wissenschaftliche Konferenz und einen Parlamentarischen Abend zum Thema „Reuter 200!“ geben. Des Weiteren wird am 11. November im Fritz-Reuter-Literaturmuseum die Reuter-Briefmarke vorgestellt.
Weitere Informationen: Fritz-Reuter-Gesellschaft, Tel. 0395 5442753, www.frgev.de

Hintergrund:
Fritz Reuter wurde am 07. November 1810 in Stavenhagen (heute Landkreis Demmin) als Sohn des Bürgermeisters Georg Johann Jakob Reuter geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Stavenhagen, Friedland und Parchim. Auf Wunsch des Vaters studierte er Jura in Rostock und Jena, wo er 1832 Mitglied einer Burschenschaft wurde. 1833 wurde Fritz Reuter verhaftet und blieb bis 1840 in Haft, unter anderem in der Festung Dömitz. Seinen ersten Erfolg „Läuschen un Rimels“ veröffentlichte Reuter 1853. Das war der Beginn einer der erfolgreichsten Schriftstellerkarrieren im deutschsprachigen Raum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein „Hausverlag“ Hinstorff brachte zwischen 1859 und 1904 mehr als zweieinhalb Millionen Bände heraus. Um seine Bücher im Original zu lesen, beschäftigten sich damals Millionen von Lesern mit der niederdeutschen Sprache, ob in Berlin, München, Zürich oder Wien. Fritz Reuter starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.