2. Biotechnologiekonferenz in Göhren-Lebbin – Chance für internationale Kooperation

„Industrielle Biotechnologie in Norddeutschland – Eine Wachstumsbranche mit vielen Facetten“, so heißt das Motto der zweiten IHK Nord-Biotechnologiekonferenz in Göhren-Lebbin.

„Die Biotechnologie ist eine Erfolg versprechende Wirtschaftskraft in Norddeutschland, die weiter gestärkt werden muss. Es gilt diese Region nicht nur auf Bundesebene als Biotechnologiestandort zu fördern, sondern auch die Chancen von internationalen Kooperationen zu nutzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Donnerstag vor Ort. Die Konferenz soll jungen und etablierten Unternehmen, Wissenschaftlern sowie Investoren die Möglichkeit bieten, sich über die Anwendungsmöglichkeiten der Biotechnologie auszutauschen.

Die Unterstützung der Biotechnologie ist ein Schwerpunkt der Landesregierung. „Es gilt daran, innovative Unternehmen der Biotechnologie, wie auch andere Technologien im Land zu fördern. Forschung, Entwicklung und Innovation haben Priorität, um im Ergebnis dauerhafte, hochwertige Arbeitsplatze zu schaffen“, so Seidel weiter

So ist die Verbundforschung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft durch die Landesregierung neu ausgerichtet worden mit dem Ziel, langfristige strategische Partnerschaften und stabile Netzwerkstrukturen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aufzubauen. „Der Ansatz der Verbundforschung geht vom Unternehmen aus. Zur Umsetzung der dort entstandenen Produktidee sucht der Unternehmer die Forschungseinrichtungen aus, die am meisten geeignet erscheinen, um seine Idee in ein marktfähiges Produkt umzusetzen“, erklärte Seidel. Im Verbund können beteiligte Forschungseinrichtungen mit bis zu 100 Prozent, kleine Betriebe mit bis zu 60 Prozent und große Firmen mit bis zu 45 Prozent gefördert werden.

„Das Land Mecklenburg-Vorpommern befindet sich in der laufenden Förderperiode bis 2013 noch in einer besonders günstigen Lage. In der Neuaufteilung der europäischen Fördergelder ist das Budget für Bildung, Forschung, Technologie und Innovationen deutlich verstärkt worden“, sagte Seidel weiter. So stehen in der EU-Strukturfondsperiode 2007-2013 aus den beiden großen EU-Strukturfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) 155 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit dem am 30. Oktober 2007 im Kloster Zarrentin unterzeichneten Kooperationsvertrag zwischen Norgenta und Bio­Con Valley soll auf den Gebieten der Biotechnologie, Biomedizin und Medizintechnik künftig die internationale Zusammenarbeit verstärkt und intensiver koordiniert werden. Im Bereich der Lebenswissenschaften hat das Norddeutsche Konsortium „BIOKATALYSE 2021“ beispielsweise im vergangenen Jahr den bundesweiten Wettbewerb „BioIndustrie 2021“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gewonnen. „Ziel des Verbundes ist es, innovative Produkte und Technologien zu entwickeln und zu vermarkten. Norddeutsche Unternehmen dieser Branche sollen gestärkt werden“, sagte Seidel. Die „Weiße“ oder industrielle Biotechnologie nutzt biologische, umweltfreundliche Prozesse für die Optimierung der industriellen Produktion für Medizin, Ernährung und Kosmetik. An dem Konsortium sind Firmen und Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt.

Die Biotechnologie-Konferenz ist federführend durch die Industrie- und Handelskammer zu Neubrandenburg für die IHK Nord, ein Zusammenschluss von 14 norddeutschen Industrie- und Handelskammern beziehungsweise Handelskammern aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, MV, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie in Kooperation mit der norddeutschen BioRegios ausgerichtet worden. Eine Unterstützung erfolgte durch die BioCon Valley GmbH und Norgenta.