16. Internationale Orgeltage Neubrandenburg vom 18. bis 27. April 2008

Die 16. Internationalen Orgeltage warten vom 18. bis 27. April 2008 mit einem abwechslungsreichen und anspruchvollen Programm auf.

Innerhalb von 10 Tagen kann man in und um Neubrandenburg sechs Veranstaltungen vom Orgelkonzert bis zum Jazzkonzert erleben. Hinter den Orgeltagen steht seit einigen Jahren ein Musikfest, was mit außergewöhnlichen Programmpunkten und Künstlern trotz kleinen Budgets Aufmerksamkeit zu erregen vermag. Schon lange geht es nicht mehr um die bloße Präsentation der Orgel als Soloinstrument. Kirchenmusik und Orgelmusik in ihren vielfältigsten Erscheinungsformen prägen das Programm und locken traditionelle Orgelfreunde ebenso wie junge Konzertgänger.

Zu den diesjährigen Höhepunkten zählen mit Sicherheit die Aufführung von Józef ?widers Te Deum für Soli, Chor, Orgel und Percussion im Abschlusskonzert am 27. April und das Konzert des Münchener Joe Kienemann Trios mit swingenden Bearbeitungen weltliche rund geistlicher Volkslieder am 24.April im Begegnungszentrum St.Michael.

Eröffnet werden die Orgeltage mit einem, Konzert des Heidelberger Orgelprofessors Martin Sander. Der Gewinn mehrerer der bedeutendsten Orgelwettbewerbe – u.a. Mendelssohn-Wettbewerb Berlin, ARD-Wettbewerb München, J.S.Bach-Wettbewerb Leipzig und Wettbewerb des Prager Frühlings – bereitete seine nahezu weltweite Konzertkarriere vor. Neben Produktionen und Konzertmitschnitten für verschiedene deutsche und ausländische Rundfunk- und Fernseh-Anstalten spielte er etliche CDs ein. Martin Sander leitet zahlreiche Meisterkurse im In- und Ausland und ist als Juror internationaler Wettbewerbe tätig. Unter dem verbindenden Element des Phantasierens erklingen werden u.a. Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Bach, Wolfgang Amadeus Mozart oder August Gottfried Ritter.

Die Klosterkirche in Wanzkas mit ihrer 100jährigen Sauerorgel ist auch in diesem Jahr wieder Spielort. Mit dem jungen österreichischem Organisten Mattias Maierhofer gastiert der letztjährige Sieger des Wettbewerbs der Internationalen Orgelwoche Nürnberg in dem kleinen Ort zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz. Der Kulturverein Wanzka wird rund um die Kirche verschieden Angebote unterbreiten, um allen Besuchern am 29. April einen vergnüglichen Tag auf dem Lande zu bereiten.

Am Sonntag Kantate (20.4.) wird das Neubrandenburg Vocalensemble in St.Johannis zu erleben sein. Motetten von Johann Sebastian Bach (Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf) und Hugo Distler, der in diesem Jahr seinen 10. Geburtstag gefeiert hätte (Singet dem Herrn ein neues Lied) sowie Ausschnitte der Missa brevis des Dänen Niels LaCour werden diesen Gottesdienst mehr als gewöhnlich zu einem musikalischen Erlebnis werden lassen.

Dass Joe Kienemann als Rundfunk-Jazzprogramm-Macher seine eigene große Musikerpersönlichkeit immer fair und korrekt in den Hintergrund gestellt hat, ist wohl der Grund dafür, dass er überregional heute noch als Geheimtipp gilt. Am 24. April ist er mit seinem Trio im Begegnungszentrum St.Michael zu erleben. Amsel, Drossel, Swing & Funk, hinter diesem Titel verbirgt sich ein Programm, welches traditionelle Volkslieder und Kirchenlieder in ein swingendes und jazziges Gewand kleidet.

Der englische Organist David Sanger gehört zu den führenden Organisten und Orgelpädagogen. Einige Jahre lang war er Professor für Orgel an der Royal Academy of Music sowie Gastdozent für Orgelstudien am Royal Northern College of Music, seit über 25 Jahren unterrichtet er an den Universitäten von Oxford und Cambridge, seine Konzertkarriere führte in auf alle Kontinente. In St.Johannis wird er am 25. April ein rein englisches Programm spielen. Ralph Vaughan Williams, vor 50 Jahren gestorben, oder Herbert Howels, dessen 25. Todestag sich jährt, gehören zu den späten Vertretern einer englisch-romantischen Tonsprache. Ihre Werke erklingen genauso wie die barocker Meister wie Henry Purcell.

Auf dem Programm des Abschlusskonzertes steht ein Werk des polnischen Zeitgenossen Józef ?widers, der zu den populärsten polnischen Komponisten gehört. Sein Te Deum für Soli, Chor, Orgel und Percussion erfährt vermutlich seine Erstaufführung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Evangelische Kantorei singt gemeinsam mit dem Chor de Neubrandenburger Lessinggymnasiums unter der Leitung von Albrecht Koch. Den Instrumentalpart übernehmen die beiden Schweden Mattias Wager (Orgel) und Anders Åstrand (Percussion), welche mit ungewöhnlichen Programmen immer wieder die Kritiker von der Kombination aus Orgelklang und Schlagwerk zu begeistern wissen.

Die Internationalen Orgeltage sind nur möglich durch die Förderung durch die Stadt Neubrandenburg und zahlreiche Sponsoren. Den Etat zu sichern, ist jedes Jahr nicht unproblematisch. Trotzdem ist die Orgelwoche in diesem Jahr finanziell abgesichert. Letztmalig hat Kantor Albrecht Koch die Künstlerische Leitung, er wechselt im September als Domorganist nach Freiberg. Er hofft, das die rege Unterstützung auch in den kommenden Jahren weiter anhält und die Orgeltage sich so weiterhin in der Musiklandschaft profilieren können.

Mehr Informationen unter www.johanniskantorei-nb.de