120 Meisterbriefe für Handwerker

Seidel: Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Handwerk

JSH120 Meisterbriefe in elf Berufen hat der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Donnerstag in Schwerin überreicht. „Das bedeutet Spitzenqualifikation für das Handwerk. Die Jungmeister/-innen sichern den Fachkräftebedarf im regionalen Handwerk“, sagte Seidel bei der Feierstunde der Handwerkskammer Schwerin in der Sport- und Kongresshalle.

Die 120 Meisterbriefe wurden an Elektrotechniker, Kraftfahrzeugtechniker, Ofenbauer, Maurer, Zimmerer, Fliesenleger, Heizungsbauer und an Metallbauer, Fiseusen, Maler sowie Zahntechniker übergeben. Es erhalten 17 Frauen den Meisterbrief, dies entspricht rund 15 Prozent der abgelegten Prüfungen.

„Die Ausbildung zum Meister soll durch gezielte Werbung als Premium-Marke etabliert werden“, sagte Seidel. „Wir wollen Jugendliche und Handwerker für die Karriereperspektive „Meister“ gewinnen. Der Meisterbrief als Alternative zum Studium muss verstärkt kommuniziert werden. Er ist der höchste nicht akademische Titel.“

Initiiert vom Wirtschaftsministerium und den Handwerkskammern im Land soll die Kampagne „Besser ein Meister“ die Perspektiven für eine Karriere als Führungskraft oder für die selbstständige Existenz im Handwerk bewerben und über Chancen informieren.

„Der Meisterbrief ist ein absolutes Gütesiegel im Handwerk und für den Kunden auch ein Vertrauensbeweis für die Qualität der geleisteten Arbeit. Die Kampagne soll das Image der Meisterausbildung verbessern“, so Seidel weiter.

Die Fachkräftesicherung beginnt allerdings schon in der Schule. „Dabei spielt die Berufsfrühorientierung eine wichtige Rolle“, sagte Seidel. „Das Wirtschaftsministerium hat dazu gemeinsam mit den Kammern neue Schwerpunkte entwickelt.“

Seit Anfang 2009 werden Projekte gefördert, die Jugendlichen ab der 7. Klasse Orientierungshilfen bei der Berufswahl geben. Dabei wird durch das 2008 aufgelegte Programm des Wirtschaftsministeriums „Arbeit durch Bildung und Innovation“ der Aufbau regionaler Netzwerke zur Berufsfrühorientierung ebenso unterstützt wie die Schülerexkursionen zu Unternehmen in MV. Zur Sicherung einer hohen Ausbildungsqualität fördert das Wirtschaftsministerium überbetriebliche Lehrgänge.

Zusätzlich erhielten 17 Betriebswirte des Handwerks (eine Fortbildung insbesondere für Meister) und 19 Gebäudeenergieberater ihre Prüfungszeugnisse. „Zukunft des Handwerks bedeutet auch Erschließung neuer Unternehmensfelder wie in der Umwelttechnik“, so Seidel. „Die Energiereserven schonen ohne auf Komfort zu verzichten, das erfordert innovative Lösungen im Handwerk.“

Seit 2008 müssen Wohnungseigentümer bei Verkauf oder Vermietung einen Energieausweis vorlegen. Damit werden der energetische Zustand sowie Strom- und Wärmeverbrauch ausgewiesen, Baubranche und Handwerk werden das künftig beim Neubau berücksichtigen.

Das Handwerk ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Mecklenburg-Vorpommern. Fast jeder fünfte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Nordosten arbeitet in einem der rund 20.000 Handwerksbetriebe im Land (97.000 Beschäftigte entsprechen 19 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten).

Im Handwerk werden rund 12.000 Lehrlinge ausgebildet, das sind ein Viertel aller Auszubildenden im Land.