10. Landesverbandstag des Arbeitslosenverbandes M-V

Die Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) werden wei­terhin konsequent für die Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt eingesetzt. „Es gilt aber auch: Den wirklich Bedürftigen gilt unsere volle Solidarität“, sagte Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus auf dem 10. Landesverbandstag des Arbeitslosenverbandes am Samstag in Bützow.

Die Mittel des ESF für die laufende Förderperiode bis 2013 sind gegenüber der Vorperiode um rund 220 Millionen Euro verringert worden. Die EU-Förderung wird zudem voraussicht­lich letztmals an Mecklenburg-Vorpommern ausgereicht wer­den. „Wir können nicht länger Leistungen der Bundesagentur für Arbeit oder der ARGEn aufstocken, sondern ergänzen ge­zielt, wo die Förderung des Bundes nicht greift oder ausrei­chend ist“, sagte Seidel.

„Die nächsten Jahre müssen dafür genutzt werden, Mecklen­burg-Vorpommern auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen. Qualifizierung, Forschung und Ausbildung müssen weiter ausgebaut und stärker miteinander verzahnt werden, damit in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähige Arbeits­plätze entstehen“, sagte Seidel.

Seidel nannte Beispiele: Das Wirtschaftsministerium bildet mit einem neuen Sonderprogramm für den Hotel- und Gaststät­tenbereich gezielt gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmer weiter. Das gemeinsam mit der BA und dem DEHOGA konzi­pierte Programm wird mit 3,1 Mio. Euro aus dem Sonderpro­gramm des Bundes finanziert, die Qualifizierung erfolgt in den Herbst- und Wintermonaten.

Darüber hinaus ist vorgesehen, langzeitarbeitslose Akademi­ker über 50 Jahre aus den Bereichen Ingenieur- und Natur­wissenschaften in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Unternehmen weiter zu qualifizieren. Anders als bei der herkömmlichen Individualförderung sollen hier gezielt Projekte entwickelt werden.

Arbeitslos gemeldete Personen, die keine ergänzenden Leist­ungen erhalten, sollen durch ein neues Praktikumsprojekt weiter­qualifiziert werden. Außerdem unterstützt das Wirt­schafts­ministerium seit Ende August ein Modellprojekt für Langzeitarbeitslose in Ostvorpommern. Das Projekt wendet sich an Frauen und Männer in der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren mit abgeschlossener Ausbildung in den Berei­chen Büro, Handwerk und Technik.

„Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und besserer Konjunk­turaussichten ist die Langzeitarbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges Thema“, sagte Seidel. „Dennoch müssen zusätzliche Programme vom Bund für die Kommunen finanzierbar sein.“

„Die Zusammenarbeit mit den ASP-Beiräten werden wir ge­meinsam mit dem Sozialministerium fortsetzen“, sagte Seidel.